Centro
Das Centro ist ein soziales Zentrum in Rödelheim. Wir wenden uns gegen Ausgrenzung und Diskriminierung und setzen dem ein solidarisches Miteinander entgegen. Gestaltet wird das Centro von einer offenen Gruppe*aus Nachbar*innen. Wir sind unabhängig*von Parteien, Stiftungen und anderen*politischen Gruppen und finanzieren*uns allein durch Spenden.Das Centro gibt es seit mittlerweile mehr als zwei Jahren. Seit Herbst 2017 finden neben den regelmäßigen Nachbarschaftscafés und dem Sonntagsbrunch viele verschiedene politische und kulturelle Veranstaltungen statt: Von Barabenden und Büchervorstellungen, über politische Diskussionsveranstaltungen, Spiel- und Kulturabenden und Ausstellungen bis hin zu Kindergeburtstagen sind die Möglichkeiten breit gefächert.
Obwohl Rödelheim so klein und dörflich erscheint, gibt es hier die gleichen Probleme wie im Rest der Stadt. Viele Menschen leben aneinander vorbei und sind vereinzelt. So fühlt es sich an, als ob wir die einzigen sind, die unter den Problemen der modernen Stadt leiden: Von immer höheren Mieten und zuviel schlecht bezahlter Arbeit sind wir aber alle betroffen, wenn auch in unterschiedlicher Weise. Gerade deswegen ist es wichtig, dass wir uns austauschen, vernetzen und zusammenarbeiten.In dieser Situation, in der ein gutes Leben für immer mehr Menschen in die Ferne rückt, versuchen Nazis und Rechtspopulist*innen die Ängste der Menschen für sich zu nutzen. Mit rassistischer Hetze und vermeintlich systemkritischen Verschwörungstheorien versprechen sie eine einfache Lösung für die Probleme der Menschen. Tatsächlich sind aber weder »die Flüchtlinge« noch »die da oben« für die Armut, Vereinzelung und Unsicherheit in unserer Gesellschaft verantwortlich. Das Problem ist das System an sich – der Kapitalismus – nicht die Leute, die in ihm leben.Der Kapitalismus ist eine Gesellschaftsform die letztendlich dazu führt, dass alles und jede*r als Ware behandelt wird. Das erscheint uns als total natürlich und wir können uns schwer vorstellen, wie das Leben ohne Mieten, ohne ausbeuterische Lohnarbeit und Angst aussehen könnte. Deswegen ist es so wichtig Orte wie das Centro aufzubauen, in denen ein alternatives und solidarisches Miteinander ohne Ausgrenzung und Diskriminierung erfahren und ausprobiert werden kann. Wir wollen Milieus aufbrechen und mit dem Centro einen einfachen Zugang zur Selbstorganisierung in der Nachbarschaft bieten.
Community Space
Der Community Space ffm dient der Vernetzung und Begegnung unterschiedlicher Communities, der Etablierung einer solidarischen Supportstruktur und der politischen Selbstorganisation verschiedener Gruppen, die das Bahnhofsviertel nutzen. Hier finden Beratungen, Gruppentreffen und öffentliche Angebote wie Veranstaltungen und Café-Nachmittage statt.
Der Raum stellt sich hinter die grundlegende Forderung: Stadt für alle. Im Kontext des Bahnhofsviertels bedeutet das für uns: Wir wehren uns gegen Verdrängung durch steigende Mieten und Gentrifizierung, gegen die Diskriminierung von People of Color durch racial profiling und Polizeischikane, gegen die Ausgrenzung von Geflüchteten und gegen die Vertreibung von Drogennutzer*innen und Sexarbeiter*innen. Der Raum schafft zum einen die Infrastruktur für Gruppen und Initiativen, die sich mit diesen Themen auseinandersetzen, will aber darüber hinaus Raum geben für den Dialog ganz unterschiedlicher Spektren und Communities und das Erproben einer gemeinsamen solidarischen Praxis.
Getragen wird der Raum momentan von den Gruppen Afghan Refugee Movement, Bahnhofsviertel Solidarisch, Café United, ISD – Initiative Schwarze Menschen in Deutschland, Nika Eltern-Kind-Treff, NoBorder, project.shelter, turn the corner e.V.
ExZess
Das ExZess gibt es mittlerweile seit über 30 Jahren und ist seitdem Treffpunkt vieler unterschiedlicher Leute und Gruppen.
Das ExZess war und ist ein unkommerzielles Zentrum. Es bekommt keine öffentlichen Zuschüsse, es wird weder auf Gewinn gearbeitet noch verdient irgendjemand was. Das ist die Voraussetzung dafür, allen die Nutzung zu ermöglichen. Alle sollen sich darin aufhalten können, ohne konsumieren zu müssen.
Das ExZess ist ein offener politischer Raum, der sich gegen jede Form von Rassismus, Nationalismus, Antisemitismus und Sexismus positioniert.
Das ExZess bietet die Möglichkeit, Interessen und Ideen umzusetzen, Gruppenstrukturen zu entwickeln oder vorhandene zu nutzen. Heute finden sich im ExZess die unterschiedlichsten Initiativen wieder wie Kneipenabende, politische Veranstaltungen, Theatervorführungen, Infoladen mit Leihbücherei & Archiv, Konzerte, Lesungen, Volxküche und Treffen verschiedener linker Gruppen.
Das ExZess ist nicht besetzt, und da Miete und viele andere laufende Kosten bezahlt werden müssen, kostet es jeden Monat eine Menge Geld, das ExZess am laufen zu halten.
Das ExZess ist selbstorganisiert, es gibt keine Chefin und keinen Putzmann. Die Idee ist, dass alle alles machen und alle für alles verantwortlich sind. Gemeinsame Auseinandersetzungen über und um die Räume finden auf dem regelmäßigen offenen Plenum statt.
»Faites votre jeu!« im Klapperfeld
Im August 2008 besetzte die Initiative »Faites votre jeu!« ein ehemaliges Jugendzentrum in Bockenheim, um dort ein autonomes Zentrum aufzubauen. Anfang 2009 drohte die Stadt Frankfurt mit Räumung. Nach langen Verhandlungen wurde ein Ersatzobjekt angeboten: das ehemalige Polizeigefängnis Klapperfeld. Da das Gefängnis von 1886 bis 2002 durch alle Phasen der deutschen Geschichte hindurch als solches betrieben wurde, war klar: Eine Nutzung, ohne eine Auseinandersetzung mit dieser Geschichte zu führen, war für die Initiative ausgeschlossen – und so begannen noch während der Verhandlungen die ersten Recherchen. Im August 2009 eröffnete dann kurz nach dem Einzug von »Faites votre jeu!« der erste Teil der Dauerausstellung zur Geschichte des Klapperfelds. Die Ausstellung wurde und wird im Laufe der Zeit erweitert, sie ist öffentlich zugänglich und es finden Führungen statt.
Gleichzeitig ist das Gebäude ein autonomes Zentrum. Die Räume werden für kritische, politische, künstlerische und kulturelle Arbeit genutzt. Selbstorganisiert finden unterschiedlichste Veranstaltungen statt: von Lesungen, Vorträgen und Diskussionsveranstaltungen über Ausstellungen und Theateraufführungen bis hin zu Barabenden, Konzerten und Partys.
faitesvotrejeu.org | klapperfeld.de
IZ – Internationales Zentrum
Der Verein türkischer Jugendlicher e.V. ist ein internationaler Kulturverein in den Räumen des Internationalen Zentrums (IZ). Als Verein führen wir unsere Aktivitäten seit 20 Jahren in und um Frankfurt durch. Begonnen hat alles mit Migrationsarbeit. Durch soziale und kulturelle Aktivitäten wie z.B. Sport, Tanz-, Musik-, Theater- und Nachhilfekurse haben wir versucht, mit migrantischen Jugendlichen gemeinsam zu arbeiten.
Heute ist das Zentrum auch Begegnungsort für viele unterschiedliche Projekte und Menschen, die sich lokal und überregional für Solidarität und soziale Gleichheit und gegen Rassismus und Unterdrückung einsetzen. Wir möchten im Gallus einen Raum der Partizipation und des solidarischen Umgangs schaffen, in dem Konkurrenzdenken, Kommerz und Konsumzwang außen vor bleiben und der Ablauf kollektiv und selbstverwaltet bestimmt und organisiert wird.
Das Projekt soll nicht von einigen Wenigen, sondern von all denen getragen werden, die es nutzen und unterstützen,also gemeinsam von den Menschen im Gallus.
Ein nicht kommerzieller Anspruch ist uns wichtig. Alle unsere Aktivitäten finden daher ehrenamtlich und spendenbasiert statt. Dem kapitalistischen Mainstream, der im Alltag auch Vereinzelung und Entfremdung bedeutet, setzen wir Teilhabemöglichkeiten und kollektives Organisieren entgegen!
Das IZ bietet Platz für Austausch, Bildung, Diskussionen, Filmabende, Buchvorstellungen, Workshops, andere Veranstaltungen und sonstige Aktivitäten. Eine Ablehnung rassistischer, militaristischer und sexistischer Positionen und Verhaltensweisen setzen wir als Grundkonsens zur Nutzung der Räume voraus.